Management by Walking Around

Management by Walking Around (MBWA) ist eine Führungsmethode, die darauf abzielt, durch direkte und informelle Interaktion mit Mitarbeitenden Einblicke in Arbeitsprozesse, Herausforderungen und die allgemeine Stimmung im Unternehmen zu gewinnen. Die Methode basiert auf dem Konzept, dass Führungskräfte regelmäßig ihren Arbeitsplatz verlassen und sich gezielt in den Arbeitsbereichen der Mitarbeitenden aufhalten, um dort Gespräche zu führen und präsent zu sein. MBWA wird oft mit einer offenen, kommunikativen Führungsphilosophie assoziiert und fördert eine Unternehmenskultur, die auf Nähe, Vertrauen und Transparenz aufbaut. Der Ansatz, der insbesondere in den 1970er- und 1980er-Jahren populär wurde, insbesondere durch das Buch „In Search of Excellence“ von Tom Peters und Robert H. Waterman, unterscheidet sich von traditionellen, bürokratischen Führungsstilen, bei denen Entscheidungen hauptsächlich im Büro oder Konferenzraum getroffen werden.

Das Hauptziel von MBWA ist es, Führungskräften ein authentisches Bild des Arbeitsalltags zu vermitteln. Auf diese Weise können sie frühzeitig Probleme erkennen, Verbesserungspotenziale identifizieren und eine engere Bindung zu ihren Mitarbeitenden aufbauen. Gleichzeitig bietet sich für Mitarbeitende die Gelegenheit, Bedenken, Ideen oder Verbesserungsvorschläge direkt zu äußern, was die interne Kommunikation und das Vertrauen stärkt. Diese Methode kann zudem die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeitenden erhöhen, da sie das Gefühl vermittelt, dass ihre Arbeit wahrgenommen und geschätzt wird. MBWA erfordert jedoch Fingerspitzengefühl, um nicht als Kontrollmaßnahme wahrgenommen zu werden. Dazu gehört ein echtes Interesse an den Anliegen der Mitarbeitenden sowie eine offene, respektvolle und wertschätzende Haltung.

Der Nutzen dieser Methode zeigt sich besonders in dynamischen und komplexen Arbeitsumfeldern, in denen ein starkes Zusammenwirken aller Beteiligten notwendig ist. Kritiker merken jedoch an, dass MBWA keinen Ersatz für strukturierte Managementmethoden darstellt und langfristige strategische Entscheidungen nicht allein durch persönliche Eindrücke getroffen werden sollten. Dennoch bleibt die Methode ein wirkungsvolles Instrument, um den Führungsalltag zu bereichern und eine direkte Verbindung zwischen Management und Mitarbeitenden herzustellen.

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